Dienstag, 26. Mai 2015

Der OP Tag, erster Versuch

Am gestrigen spätem Nachmittag kam der Operateur, um seine Aufklärungarbeit zu leisten.

Irgendwie erzählte er alles anders als in den den anderen Vorgesprächen.

Nicht gerade Vertrauens Förderung zu Wohle des Patienten. Aber wenn die Assistenzärzte an einem werkeln,  steht der Prof. In der zweiten Reihe und passt auf.

Hoffentlich....

Morgen bin ich dann schlauer.

Nach zweimaliger Desinfektionsdusche liege ich auf
Diät und Trink Verbot nun bis Mittag im Bett.  Bin erst auf Platz zwei im OP Plan,  Hauptsache jetzt kommt kein Notfall dazwischen.

Warten ist hier die Hauptbeschäftigung.

Im wahrsten Sinne,  ich lag schon im Hemdchen transportbereit im Bett,  da kam der Stationsarzt und kanzelte den Termin,  zu viele  Notfälle.
Wochen auf den Termin gewartet, dann um eine weitere Woche verschoben.
Und jetzt lieg ich den dritten Tag umsonst rum. Der ausgezeichnete Ruf der Klinik und die  privatwirtschaftliche Führung führen zur permanenten Überlastung

Da leidet Qualität und Ruf.

Die Operation, die Zeit davor Teil 1

Ist schon lustig, an was man im Vorfeld so alles denken muss.  Die Firma umorganisieren,  da lernt man seine Mitarbeiter erst richtig kennen.  Die haben alle zu mir  gehalten und mit viel Eigeninitiative geholfen. Bin dann am Freitag mit einer Rührungsträhne abgedackelt.
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung,  auch nicht vergessen.
Ein weiterer lang geplanter Schritt, meine Lebensgefährtin zu heiraten,  war auch wichtig und richtig.
Jetzt bin ich eingescheckt,  hatte am erste Tag einen angenehmen Zimmerkollegen,  der weit in den 70ern nach viel größer OP lebenslustig seiner Rehabilitation entgegen sah.
Erste Einschätzung, das Personal ausnahmslos freundlich und sehr arrangiert. Aber ich bin einen Tag zu früh hier.  Durch die Feiertage ist alles etwas auf Sparflamme und es passiert echt nicht viel.
Das Essen ist recht spartanisch, Beilagen sind mm genau geschnitten und werden rationiert abgegeben , Obst und Gemüse sind scheinbar komplett aus und das  erste Mittagsmahl war eher unwarm.
Der Kaffee verdient seinen Namen nicht und selbst das Trinkwasser scheint aufbereitetes Leitungswasser zu sein.
Mein Zimmerkollege,  der mehrere Diät Wochen hier verbracht hat, war mit Gesprächen über Schnitzel und Co gut zu erheitern.

Nun soll es definitiv morgen werden. Schaun wir mal. 

Herzkatheter und vieles mehr

Langsam erhöht sich die Schlagzahl  oder die Einschläge kommen näher. Am 17.04.2015 war Herzguggen angesagt. Früh angekommen, durch verschiedene Stationen geschleust kam ich mittags im Bettchen vorm Behandlungsraum Herzkatheter zum Stehen.
Aber wie das immer so ist,  jetzt knatterte ein Hubschrauber nach dem Anderen ins Klinikgelände. Notfall über Notfall wurde an mir vorbei in den Behandlungsraum geschoben. Da bekam ich mehr zu hören, als mir lieb war.
Und musste warten. 15.00 Uhr war ich dran,  das Ergebnis niederschmetternd. Adernverschluss am Herzen,  Bypass in dreifacher Ausführung vonnöten.
Damit wären die Schmerzen im Schulterbereich auch hinreichend erklärt.

Mangels  freier Kapazitäten aber erst mal nach Hause und Warten. Am 13.05. Aufnahmegespräch,  Oberärztin und Anästhesie und Termin zur OP am 17.05. 15.
Am nächsten Tag Ernüchterung, Terminverschiebung auf Pfingstmontag.

Montag, 25. Mai 2015

Zwischenspiel

So kleckerte die Zeit  so vor sich hin,  gelegentliche Beschwerden wurden meinerseits kräftig ignoriert und in Eigentherapie mittels als Blutverdünner umfunktionieren Schmerzmittel Dank umgänglicher Recherche im Netz der Netze und dem Apotheker meines Vertrauens überdeckt.
Mein  alljährlicher Besuch meiner Tochter in der USA war dadurch auch fast Beschwerdefrei, nur ab und an war eine Kurzatmigkeit angesagt.
Wieder im Arbeitsleben zurück wurde es zunehmend beschwerlicher und auch das Radfahren wurde immer anstrengender.

Im Dezember 2014 bei einer Routineuntersuchung meldete ich beim Hausarzt Bedenken an,  Ergebnis : Lifestylepräperate solle ich tunlichst meiden,  und auch so wäre Schonung und Vorsicht angesagt.

Na prima,  das kann ja heiter werden. Überweisung zum Kardiologen erfolgte umgehend, und nur nach ein paar Wochen hatte ich Termin. Radiologie mit zwei Terminen waren angesagt, wo ich unter Belastung die Geheimnisse meines Innersten preisgeben sollte. 

Rückkehr zum Hausarzt, der mir freudestrahlend aufgrund vorliegender Befunde beste Gesundheit und ein langes Leben attestierte.

Tauglich in allen Punkten.  Marathon und Co kein Problem.

Nach nachdrücklicher Intervention und nachfragendem Kupferdrahtgespräch HA zum Kardiologen,  gab es eine erneute Überstellung zur Herzklinik, mit entsprechender Wartezeit. Kein Privatpatient,  selber Schuld.
Auch dieser Termin verlief Schmerz-und Befund frei. Letzte Option,  Herzkatheter, und so sollte es werden.

Anamnese, oder wie es einem ergehen kann

Im letzten Jahr,  so im Wonnemonat April geruhte mein Kreislauf mal zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Prompt bei unkomplizierten Dacharbeiten an einem heißen Frühlingstage  wurde es flau in Bauch und Birne. Dem Rat meines Hausarztes folgend,  war ein Besuch der Herzklinik in Leipzig unabdingbar. Das da noch mehr kommen  könnte, war mir so nicht klar.
Mit meinem Blutdruck hätte ich beim Reifendienst meines Vertrauens als Oberluftpumper anfangen können.

Aber die Chemieindustrie will ja auch leben,  und nach ein paar Versuchen war das Pumpsystem neu eingestellt und ein Restart an die Tagesarbeit konnte erfolgen.
In der Folgezeit wurde das eingetütete Radel nach fast 40 Jahren wieder entdeckt und es folgten schmerzhafte Reanimationen von Muskelgruppen, deren Existenz sicher in medizinischen Fachbüchern ausreichend dokumentiert wurden.

Ein leichter Schulterschmerz wies auf ungeschickte Haltung auf dem Radel hin und auch akademischerseits als solches erkannt und abgetan.